Duale Transformation: zweigleisig Richtung Unternehmenserfolg fahren

von | Digital Venture Building, ValuedfriendsBlog

Kundenanforderungen, Märkte und mit der Corona-Krise noch viel mehr – das Umfeld jedes Unternehmens verändert sich dynamischer denn je. Schon länger ist klar: Wer sich nicht anpasst und darauf einstellt, hat bald keine großen Chancen mehr. Überall schießen Startups aus dem Boden, von denen einige für praktisch jedes Unternehmen weitere Gefahr bedeuten. Diese sogenannten Disruptoren verändern schon jetzt immer wieder ganze Branchen durch aggressive, aber sehr innovative neue Geschäftsmodelle. Sie besitzen meist großzügige Venture-Kapitalgeber und können es sich leisten, mit großen Verlusten zunächst einmal ihre Marktmacht auszubauen. Ein klassisches Unternehmen kann da nicht mithalten, allerdings hindert es niemand daran, selbst zum Startup-Gründer zu werden und mit Corporate Venture Building ebenfalls für solche disruptiven Innovationen zu sorgen.

Die Pflicht und die Kür meistern

Startups bewahren nicht davor, das eigene Haus weiter bestellen und das Unternehmen transformieren zu müssen. Auch hier darf die Digitalisierung nicht ins Stocken geraten, denn das Unternehmen muss immer in der Lage bleiben, das Corporate Venture Building im Wesentlichen allein zu finanzieren. Das COICO-Modell liefert dabei eine Mustervorlage für die tiefgreifende digitale Transformation auf allen Ebenen:

• C wie Cultural: Die Unternehmenskultur muss sich wandeln.
• O wie Organizational: Die Unternehmensorganisation muss sich genauso verändern, agiler und flexibler werden.
• I wie Individual: Jeder einzelne Mitarbeiter muss Teil der Transformation werden, sie mittragen und fördern.
• C wie Commercial: Es werden neue oder angepasste Geschäftsmodelle im Kerngeschäft notwendig.
• O wie Operational: Alle internen wie externen Unternehmensprozesse brauchen ebenfalls einen Wandel hin zu höchster digitaler Effizienz.

Diese Veränderungen bilden das Pflichtprogramm der Unternehmen. Da ein Gelingen aber stark von den Akteuren – Unternehmensleitung, weiteres Management und Mitarbeiter – abhängt, dauert dieser Prozess erfahrungsgemäß länger und gerät oft ins Stocken. Die Veränderungen lassen die Menschen aus Angst um die Zukunft zögern und vielleicht sogar blockieren. Die Unternehmensführung muss sie zunächst gewinnen, Vertrauen schaffen und dann anleiten. Daneben ist kein Unternehmen gefeit, dass eine oder mehrere neue Digitalstrategien auch scheitern. Es wird immer Rückschläge geben, die als Lehrstoff für den nächsten Anlauf genommen werden müssen. Besser erhält die Unternehmenszukunft deswegen eine weitere solide Säule neben dieser anspruchsvollen Transformation. Diese schafft das Corporate Venture Building als Kür beim Aufbau eines zukunftsfähigen Unternehmens.

Die Kunst des gelungenen Startups

Das oder besser die eigenen Startups dürfen räumlich wie rechtlich nicht einfach als Unternehmenstöchter oder gar -abteilungen behandelt werden. Denn die noch zu gewinnenden Gründer wollen wie bei einem echten Startup arbeiten können und nicht als Angestellte. Gemanagt werden die Startups am besten von einer erfahrenen Gründerpersönlichkeit, die sich beispielsweise um die Ressourcen kümmert und mit der weiteren Führung Strategien und Projekte plant. Sowohl der Venture Manager als auch die anderen Gründer erhalten Anteile an dem Startup, die sie direkt am Erfolg des jungen Unternehmens beteiligen. Bei einem echten Corporate Venture Building hält das gründende Unternehmen selbst nur einen Anteil von 30 oder 40 Prozent. Neben Building bieten sich auch Kauf oder Einstieg in bestehende Startups an. Das erspart den eigenen Aufbau, kommt in der heutigen Gründerszene jedoch oft sehr teuer und wird dadurch riskanter. Das eigene Startup kann zunächst mit kleineren Summen finanziert werden, bis klar wird, ob erfolgversprechende Projekte gelingen. Liegt ein aussichtsreiches minimal funktionsfähiges Produkt vor, können weitere Gelder das Startup endgültig in den Markt bringen – oder aber das Venture wird beendet und es beginnt ein neuer Versuch.

In dieser dualen Transformation aus Startups und eigenem Wandel liegt die Zukunft für viele Unternehmen. Jeder Entscheider sollte für sich besonders die Startup-Option prüfen, will er sein Unternehmen mit Erfolg durch die nächsten Geschäftsjahre und -jahrzehnte lenken.

Schreiben Sie uns

Hinweis: Bitte lesen Sie vor dem Absenden die Datenschutzerklärung.